Auftakt in Thorwal

8. Faramond 2650 JL (8. Ingerimm 1023BF)

Um in den Hafen von Thorwal zu gelangen, muss man erst die Pfahlsperre, eine Doppelreihe von angespitzten Baumstämmen, welche die Fahrrinne auf einundert Schritt in Bogen- und Rotzenschussweite begrenzen, entlang fahren.
Dahinter öffnet sich einem der Thorwaler Hafen. Zahlreiche flache Drachenschiffe sind am Pier vertäut, und auf den Kais stapeln sich Kisten und Fässer mit Handelswaren von der ganzen Westküste.
Folgt man dem zwanzig Schritt breiten Kapitän-Kerlok-Kanal weiter, kommt man in den Winterhafen, wo die beheimateten Schiffe im Winter auf Land gezogen werden.

Der Handelshafen, wo auch Schiffe mit größeren Tiefgang anlegen können, liegt außerhalb der Hafenanlage, wo auch Hafenkräne die Waren der ausländischen Schiff abladen können.

Langsam aber beständig fuhr die Knorre, auf der Tjalva und Steinar mitgefahren waren, an diesem milden Nachmittag durch die Hafenpassage. Der Kapitän des Handelsschiffes kannte den Hafen wohl gut.
Die dreitägige Überfahrt war ruhig verlaufen, und es war keine große Herausforderung sich als Lehrmeister und Schülerin auszugeben. Unter vier Augen hatte Steinar Tjalva erklärt, dass sie in Thorwal ohne ihn auf ein anderes Schiff steigen müsste, was zur Flotte gehörte, welche gegen den Feind vorgehen würde. Er selbst müsste auf eine andere Mission gehen.
Nachdem das Schiff am Pier von Thorwal angelegt hatte, verließ Steinar mit Tjalva das Schiff und bedankte sich höfflich beim Kapitän für die Überfahrt.
„Da wären wir.“ Sagte Steinar, während er tief einatmete und sich das rege Treiben um sie herum betrachtete.
„Ich weiß, du willst dir sicherlich erst einmal die Stadt ansehen, aber wir sollten lieber gleich zum Schiff. Ich weiß nämlich nicht, wie weit sie mit den Vorbereitungen sind.“

Tjalva machte große Augen als sie langsam in den Hafen von Thorwal einfuhren. Sie beobachtete das geschäftige Treiben als das Schiff anlegte und verfolgte mit funkelnden Augen das Vertäuen. Sie liebte die Seefahrt und konnte gar nicht genug davon bekommen.

Sie folgte Steinar gehorsam von der Knorre und ging lässig neben ihm her. Ihren Reisebeutel fest im Griff.

„Schade, aber ich werde ja hoffentlich bald mal wieder in Thorwal sein und dann kann ich mir die Stadt immer noch anschauen. Ich bin ja nicht zum Vergnügen hier, nicht wahr?“ Sie lächelte Steinar offen an. Tjalva freute sich sichtlich auf das bevorstehende Unbekannte. Immer wieder huschte ihr Blick aufmerksam von links nach rechts, sie versuchte alle neuen Eindrücke in sich aufzusaugen.

Steinar führte Tjalva auf möglichst direktem Wege zum Winterhafen. Auf den unbefestigten Straßen war viel Volk unterwegs. Am meißten waren es Bauarbeiter und Einheimische, die mit dem Wiederaufbau der Stadt beschäftigt waren.
"Das Wohl, Mädchen! Und so Swafnir will, wirst du Thorwal bis dahin in einem etwas glänzenderen Licht sehen. Nichts gegen Olport, es ist immerhin Jurgas Landeplatz und damit die Stadt überhaupt. Aber dieses Zusammenleben zwischen so vielen verschiedenen Völkern in nur einer Stadt zu sehen, ist einfach sagenhaft. Das ist wahrlich die Stadt der Freien." Steinar nickte bekräftigend und machte beim Gehen eine ausschweifende Geste, und tätsächlich hatte er den ein oder anderen nicht-thorwalschen Passanten in seinem Deutradius erwischt.
"Wusstest du, dass es hier sogar ein Orkviertel gibt?" er sah nun wieder fragend zu Tjalva, auf die er seine ganze Erzählung kaum geachtet hatte, und sie leicht hätte im Trubel verlieren können.

Helena stand am Hafen, ihr Blick flog über die vertäuten Schiffe, Seeleute waren gerade dabei die Ladung zu löschen, Andere vertäuten die anlegenden Schiffe, noch andere hochgewachsenen Männer und Frauen machen Ihre Schiffe auslaufbereit.
Tief atmete sie nochmals ein, die letzten zwei Tage hatte sie genutzt mit Ihren Freunden und der Familie zu trinken und sich zu verabschieden. Gut dass sich der Kater nicht bis heute gehalten hatte, die lezten 5 Bier hätte sie besser weggelassen. Ach was sollte es, jetzt war sie klar und freute sich auf das Meer. Endlich wieder auf See. Wie lange war sie jetzt schon wieder an Land gewesen, viel zu lange. Natürlich war der Wideraufbau des Tempels wichtig, aber die salzige Seeluft hatte sie doch sehr vermisst.
Helena steckte sich, nahm Ihren Rücksack auf und suchte sich Ihren Weg durch die geschäftigen Menschen. Sie steuerte auf den Kapitän-Kerlok-Kanal zu. Dahinter würde sie liegen, ihre Chance auf Rache...

Der Winterhafen war gut bewacht von den Hjalsrekkern, doch man ließ Helena ohne Umschweife passieren, da sie offensichtlich eine Swafnir-Diar war.
Im Hafen lagen nur wenige Schiffe vor Anker. Einige waren an Land gezogen, um in den Werften restauriert zu werden. Hauptsächlich waren es Langboote und Knorren, aber ein Schiff stach auffällig hervor, da es nicht den üblichen thorwalschen Machart aufwies.
Eine (für ihre Baurt) recht kleine Karracke mit 26 Schritt Länge und 10 Schritt Breite. Sie verfügte über zwei rahgetakelte Masten und einen kleineren achteren Mast mit havenisch getakeltem Segel. An der Seite stand in Kusliker Zeichen deutlich die Aufschrifft "Seespinne". Einige thorwalsche Matrosen waren dabei das Schiff mit Kisten und Säcken zu beladen.
Asleif war gerade nirgends zu sehen, aber ein Hüne mittleren Alters mit rotblonden Haaren schien die Verladung des Schiffes zu überwachen, und auch hie und da einen Befehl zu schmettern.

Tjalva war damit beschäftigt an Steinars Seite zubleiben und wurde ein ums andere Mal angerempelt in dem Gedränge. Gerade als sie sich mal wieder schnellen Schrittes neben ihn gekämpft hatte schaute sie ihn neugierig an denn er erzählte was von Orks.

"Nee, das wusste ich nicht. Ein ganz eigenes Viertel haben die hier?" Sie schaute sich um ob sie einen Blick auf einen zivilisierten Ork werfen konnte, fand aber auf Anhieb keinen. "Werden auch Orks mit auf dem Schiff sein? Wieviel Mann Besatzung wird das Schiff haben? Werden viele Magier an Bord sein?"

Sie versuchte sich geschickter an Steinars Seite zuhalten und blickte ihn nun neugierig an.

Staunend hielt Helena an, betrachtete eingehend die Seespinne, ein wirklich schönes Kriegsschiff. Sie schritt dann auf sie zu. Der rotblonde Kerl war ihr genau der richtige Ansprechpartner. Helena stellte sich neben ihn: "Swafnir zum Gruße, ich will dich nicht von der Arbeit abhalten, aber ich bin hierher bestellt worden. Helena Sennadottir. Soll mit an Bord der Seespinne fahren. Ist Asleif Lindolm schon an Bord, oder bei wem soll ich mich melden?"

"Nein, das bezweifel ich. Die ansässigen Orks haben zwar großartige Arbeit bei den Löscharbeiten nach dem horasischen Angriff geleistet. Aber um wirklich in eine Otta aufgenommen zu werden, braucht man mehr als das. Und soviel ich weiß, haben sie für Seefahrt nicht viel übrig." erklärte Steinar, während sie den Winterhafen betraten, begleitet von den finsteren Blicken der Hjalsrekker.
Lange brauchten sie unter den vorhandenen Schiffen nicht zu suchen. Die Karracke stach zwischen den Ottas hervor, wie ein Kriegsoger in der horasischen Infanterie. Das Schiff wurde zur Zeit beladen. Davor standen zwei Personen, die sich gerade unterhielten.

Der rotblonde Thorwaler drehte sich zu Helena um und musterte sie mit seinen meergrauen Augen. "Ah, Swafnir zum Gruße! Du musst dann also die Swafnir-Diar sein, von der Asleif erzählt hat." Er reichte Helena die Hand. "Freut mich dich zu begrüßen. Ich bin Ragnar Toreson, Kapitän der Seespinne und Hetmann der Fjordzwinger aus Skjolden."

"Genau die bin ich", Helena nahm seine Hand und erwiederte den Gruß mit einem kräftigen Händedruck. "Auch mich freut es, Ragnar. Schöne Karracke, ist sie wendiger durch die geringere Größe?" Helena schaute sich das Schiff nochmals genauer an. "Kannst du schon sagen wann wir ablegen? Ich würd sie gerne im Einsatz sehen."

"Etwas wendiger, ja. Aber mit der Geschwindigkeit und Wendigkeit einer Otta können wir nicht mithalten." erklärte Ragnar.
Bei genauerer Betrachtung konnte das geübte Auge erkennen, dass die Karracke keinesfalls die Jüngste war, aber dafür war sie gut in Schuss gehalten worden.
Als Bewaffnung hatte das Schiff zwei schwere Rotzen auf der Vordertrutz und insgesamt sechs Hornissen.
Ragnar führte Helena ein Stück vom Schiff weg. In zwei Tagen legen wir ab, bis dahin solltest du dich mit Schiff und Mann-" er brach ab, als er die zwei ankommenden Gestalten erblickte.

Auch Helena drehte sich zu den beiden um. Neugierig betrachtete sie die Neuankömmlinge.

Tjalva ging mit großen Augen den Kai entlang und bestaunte die Karrake von Weitem. Sie sah zwei Personen unweit davon stehen die in ihre Richtung schauten. ANscheinend fühlten sich die beiden in ihrer Unterhaltung gestört.

Tjalva lächelte freundlich und schaute dann zu Steinar.

Steinar begrüßte den Kapitän mit einem kräftigen Händedruck. "Swafnir zum Gruße, alte Wasserratte! Wie versprochen bin ich vorm Ablegen zurück und habe jemanden mitgebracht; Das ist Tjlava Korinsdottir, Galdmader aus Olport." er legte Tjalva eine Hand auf die Schulter und nickte bekräftigend. Er warf dabei flüchtig einen Blick auf Helena.
Der Kapitän nickte freundlich und reichte Tjalva die Hand. "Freut mich dich an Bord der Seespinne begrüßen zu dürfen. Das ist übrigens Swafnir-Diar Helena Sennadottir."
Steinar nickte Helena grüßend zu. "Gut, ihr kommt ja zurecht, ich muss noch dringend etwas erledigen." Mit diesen Worten nickte er nochmal knapp in die Runde und verließ den Winterhafen raschen Schrittes.

Helena erwiederte das grüßende Nicken Steinars und schaute neugierig in Tjalvas Richtung. Ein wenig dünn das Mädchen dachte sie, und irgendwie schienen auch ihre Gesichtszüge zu fein geraten. "Swafnir zum Gruße! Also auch an Bord der Seespinne? Wir hoffentlich ein ordentlicher Ritt über die Wogen und ein herzhafter Kampf. Hoffe du fällst nicht von Bord, wenn eine starke Windböhe dich erfasst, so schmächtig wie du bist." Ein breites Grinsen zog sich über Helenas Lippen.

Tjalva schlug erstaunt kräftig in den Händedruck ein und nickte begrüßend. "Ich freue mich auf die Seespinne." Sie blickte Richtung Helena und lachte dann herzhaft über ihre Bemerkung wegen ihrer Figur.

"Swafnir zum Gruße Helena! Sei beruhigt, ich werde Euch schon nicht davon fliegen. Wenigstens gehe ich nicht wie ein Stein unter, sollte ich dennoch einmal über Bord gehen. Ich hoffe auf einen zünftigen Kampf, Swafnir-Diar." Sie zwinkerte und reichte dabei lächelnd eine Hand zur Begrüßung in Helenas Richtung.

Die Drakkar der Sturmreiter war eines von vielen Schiffen diesen Tag, das in den Hafen von Thorwal einfuhr. In der kurzen Überfahrt von Prem nach Thorwal war nichts erwähnenswertes Geschehen, außer dass der Kapitän des Schiffes sich die Zeit genommen hatte, seiner Tochter ein paar Dinge bezüglich der Seefahrt und des Kampfes beizubringen.
Als der Steuermann nun das Pier ansteuerte blickte Nellkir noch einmal zu Janda, die wohl voller Aufregung und Tatendrang darauf warten musste endlich das Schiff verlassen zu können? "Bist du bereit?" fragte er leise, aber noch laut genug, um die Sorge in seiner Stimme deutlich zu vernehmen.

Helena nahm Tjalvas Hand und erwiederte den Gruß. "So gefällst du mir, kein verweichlichter Stubenhocker. In deinem Stand scheint das ja weit verbreitet. Wir sollten uns später zusammensetzen und einen Humpen leeren." An Ragnar gewandt meinte sie: "Wir sollen uns dann also mit der Seespinne und Ihrer Mannschaft vertraut machen. Dann zeigt uns doch kurz unsere Hängematte und wir können mit anfassen um klar Schiff zu machen."

Tjalva lachte herzlich. "Verweichlicht bin ich keinesfalls." Sie blickte ebenfalls zu Ragnar und nickte bei Helenas Worten.

"Ay, es gibt sicherlich viel zutun! Wo sollen wir anfangen?" Sie freute sich darüber das sie bis jetzt nur sympatischen Leuten begnet ist, das machte die Zusammenarbeit auf dem Schiff um einiges einfacher aber die Mannschaft bestand ja nicht nur aus drei Leuten, so war sie gespannt auf den Rest der Besatzung. Es war sicherlich das ein oder andere Raubein dabei, wo sie sich aber nicht vor scheute.

Ragnar nickte zustimmend. "Gut, dann folgt mir, es gibt noch einiges zu tun, bevor wir ablegen können."
Ragnar führte die Frauen über die Planke an Deck. "Euch sind bestimmt die Geschütze der Seespinne aufgefallen. Rastan Haljanason ist der Geschützmeister." er deutete auf einen Mann mittleren Alters, der gerade unter einem der Geschütze lag und an diesem einige Reparaturen vornahm, dabei sparte er nicht mit Flüchen gegen diese unkooperative Technik.
"Könnt ihr mit Geschützen umgehen?" fragte Ragnar, während er die beiden weiter führte.

Janda stand am Bug an der Reling, umklammerte das raue Holz und blickte den Steg hinunter. Die ganze Zeit hatte sie sich darauf gefreut, endlich in Thorwal anzukommen, nun sah sie das zerstörrte Thorwal vor sich und erstickte fast an dem Hass der sich in ihr breit machte. "Bei Swafnir, ich bin bereit, die Puderquasten werden bluten für diese Tat." antwortete sie mit gepresster Stimme ihrem Vater. Ihr Blick glitt über die Ruinen des Swafnirtempels über die zerstörten Häuser. Mit Stolz sah sie, wie viele ihrer Landsleute dabei halfen, das Chaos zu beseitigen. Stoisch und unbeugsam wie das Land, so waren die Thorwaler schon immer gewesen. Sie die Nachfahren der Hjaldinger, vertrieben aus ihrer Heimat im fernen Güldenland, hatten viel schlimmeres durchgemacht als das. Doch nie mehr würden sie fliehen vor einer Übermacht. Kämpfen bis zum letzen Blut. Bei Swafnir..das war ihr Land.

Janda ließ ihren Blick über die Drakkar gleiten die im Hafen lagen.
"Welches von denen ist denn mein Schiff?" knurrte sie über die Schulter und blitzte ihren Vater mit zornigen Augen an.

Nellkir ließ seinen blick über die angetäuten Schiffe gleiten und schüttelte den Kopf. "Keines. Vielleicht sind sie noch nicht angekommen."
Nachdem das Schiff im Hafen vertäut war, hielt Nellkir Jandas Reisebündel ihr entgegen und nickte ernst. "Ich baue auf dich, Tochter. Mache deinem Namen Ehre!"
In seinem Gesicht konnte nur ein Kenner die Sorge des Vaters erkennen, welche er unter dem stolzen ernstem Gesicht des Kapitäns versteckte.

Janda wandte sich von der Reling ab und nahm ihr Bündel entgegen. Ein letztes Mal überprüfte sie ihre Ausrüstung, den Sitz ihrer Skraja und des Schneidzahns und blickte dann ihren Vater forschend an.

"Ich werd meinem Namen und auch deinem Namen alle Ehre machen. Ich hoffe du machst das ebenfalls..wo immer du auch hin willst. Bist echt so redseelig wie ne Miesmuschel." Sie schmunzelte, blickte sich kurz um ob auch niemand sie beobachtete und umarmte ihren Vater kurz und innig. "Pass auf dich auf ja." sagte sie leise, löste sich von Nellkir und ging dann zielstrebig auf die Planke zu, die grade zum Steg hinuntergelassen wurde. Dort blieb sie dann stehen und drehte sich mit zerknirschtem Gesicht um.

"Ähm...bei wem sollte ich mich nochmal melden?"

Helena sah sich die Geschütze an. Imposant und eines der wichtigsten Dinge an Bord eines Kampfschiffes, aber sie selbst hatte damit nie umzugehen gelernt.
"Nein, dieses Handwerk beherrsche ich nicht. Aber sicher kann ich anderswo helfen." Sie wandte sich von Rastan ab zurück zu Ragnar und grinste: "Na hoffen wir mal das die unkooperative Technik bis zum Kampf bereit ist."

Ragnar lachte. "Keine Sorge, Rastan ist ein Meister seines Faches."
Dann deutete er aufs Achterdeck, wo zwei Männer im Gespräch verwickelt waren. "Da seht ihr Asgard Beonson, unser Zimmermann, und der stattliche Bursche ist Lars Vanjason, welcher auch als Heilari agiert. Beide sind, wie ihr, angeheurte treue Seelen."
Während seiner Erzählung hatte er die beiden zu einer Luke geführt, die unter Deck führte. "Dann will ich mal eure Unterkünfte zeigen."
Die schmale Treppe hinunter kommen sie in die Matrosenkajüten. Überall sind bereits Schlafstätten hergerichtet. Die meißten bestehen aus Hängematten, die zwischen zwei Balken aufgehängt wurden, einige wenige haben sich aber auch eine Schlafsack auf dem Boden ausgebreitet.
"Die da hinten sind noch unbesetzt, soviel ich weiß." Der Kapitän deutete auf eine Handvoll Schlafstätten, die noch verwaist wirkten.


Nellkir drückte seine Tochter herzlich. Während sie das Schiff verließ, seufzte er leise.
Bei ihrer Frage, wollte er gerade zum Sprechen ansetzen, da fiel ihm jemand ins Wort.
"Bei mir!" erklang eine donnernde Stimme hinter Janda. Sie kam von einem hochgewachsenen Mann mit feuerrotem Bart, der zu einem Zopf gebunden war. Dieser Eindruck wurde das ergraute Haupthaar noch mehr verstärkt.
"Janda, das ist Votan Feuerbart. Er wird dir alles zeigen." erklärte Nellkir, während der Mann näher kam und dabei Janda genau musterte. Dann wandte er den Blick zu Nellkir, der noch an der Reling stand und nickt ihm grüßend zu. "Swafnir sei mit dir, Nellkir."
"Mit dir auch, Votan." Nellkir hob die Hand. "Das ist meine Tochter Janda. Sie wird euch zwei gute zupackende Hände leihen, aber lass ihr nichts durchgehen!" grinste Nellkir.
Votan wandte sich zu Janda und reichte ihr die Hand. "Freut mich dich kennen zu lernen, Janda Nellkirsdottir."