Gasthaus (ohne Namen)

Der Schankraum des Gasthauses besteht aus nicht mehr als vier Tischen mit jeweils acht Holzstühlen die halbkreisförmig um den Kamin des Raumes aufgestellt sind. Ein munteres Feuer prasselt im Kamin, welches die Stube mit einer behaglichen Wärme und etwas Rauch erfüllt. Der Holzboden ist schlammverschmutzt, aber Tische und Stühle erscheinen recht sauber.
Ansonsten hängen an den Wänden einige kleine Jagdtrophäen, von unbedeutendem Wert. Das nasse Wetter wird durch hölzerne Fensterläden draußen gelassen, und zur schummrigen Beleuchtung tragen einige Kerzenwandleuchter bei.
Eine Theke gibt es nicht, aber die Tür zur Küche steht stets offen, aus der geschäftiges Klappern zu hören ist.
Eine weitere Tür führt zu einem kleinen Flur, wo an der einen Seite eine kleine Garderobe an der Wand hängt und auf der anderen Seite eine schmale Holztreppe in die obere Etage führt.

Der Schankraum ist im Moment noch leer. Weder Gäste noch Schankpersonal sind zu sehen.
Nur aus der Küche ertönt geschäftiges Klappern.

Gwynna hatte sich mit Rugosch zusammen die Mühle angesehen. Er war erstaunt darüber gewesen wie "fortschrittlich" die Technik der Mühle war. Gwynna konnte da nicht viel mit anfangen, für sie war eine Mühle eben nur eine Mühle. Ein Instrument um damit Mehl zu mahlen. Seine Begeisterung über die Technik der Mühle tat er auch der Schulzin des Dorfes kund. Gwynna kam sich fast überflüssig vor aber da sie den Zwerg nur selten so fasziniert von etwas reden gehört hatte, hielt sie die Füße still und wartete ab bis alles besprochen war.
Nun saßen sie wieder in der Taverne und der Rest der Gruppe traf grade ein. Sie sahen sehr aufgebracht aus und Gwynna war gespannt was sie zu berichten hatten, denn sie kamen vom Hofe der Burg und waren auf den Herrn von Trackenborn gestoßen.

Da gerade Mittagszeit ist, sind gerade mal vier Gäste anwesend, die eine Pause von der Feldarbeit machen und sich von Mirio mit jeweils einer Schüssel warmen Eintopf bewirten lassen.
Ogo, der Wirt, sitzt bei den Gästen und unterhält sich in leisem Ton mit ihnen.
Dem Nachbartisch mit der Amazone und dem Zwerg schenken sie, vielleicht absichtlich, vielleicht aber auch aus Zufall, keine Beachtung.

Nach einiger Zeit öffnete sich erneut die Tür des Gasthauses und Yani kam hereingetänzelt. Verbissen versuchte Sie eine empörte und entsetzte Miene aufzusetzen, doch in ihren dunkelblauen Augen blitzte der Schalk heraus.
Sie entdeckte Gwynna, biss sich auf die Lippen und steuerte mit aufgesetzter ernster Miene auf die Amazone zu. Schwunkvoll zog sie einen Stuhl beiseite, liess sich mit wehenden Röcken auf diesen nieder und lehnte sich nah an Gwynna heran

"Du hast echt was verpasst. Das war der interessanteste Besuch, den ich je bei einem Hochwohlgeborenen hatte" flüsterte Yani verschwörerisch und winkte Mirio herbei um sich ein Getränk zu bestellen.

Mirio hatte sich gerade hingesetzt und wollte seinen Wein genießen, als schon wieder nach ihm verlangt wurde.
Ächzend erhob er sich und ging zu Yani hinüber. "Was darf's sein, die Damen?" fragte er höfflich.

Gwynna warf Yani ein freundschaftliches Lächeln zu als diese die Taverne betrat und sich neben sie setzte. Wie immer umgab sie ein angenehmer Duft und Gwynna sog ihn in sich ein da er sie an viele schöne kleine Abendteuer erinnerte. Sie lächelte immer noch als Yani ihr etwas verschwörerisch zuflüsterte.

"Aha, na das musst Du mir aber genauer erzählen." ebenso verschwörerisch zog sie eine Augenbraue hoch und lächelte verschmitzt, was eher schief aussah, aber sie versuchte das Spielchen mit zuspielen.

"Einen Becher Met für mich." erwiederte sie auf Mirios Frage und schaute dann gespannt Yani an.

Yani schenkte dem Schankjungen ein strahlendes Lächeln "Für mich etwas Wasser und einen Becher Wein, dank dir", dann wendete sie sich wieder Gwynna zu und rutschte mit dem Stuhl näher an Sie heran.

Mit einer schnellen Kopfbewegung überprüfte sie, dass ihnen keiner genau zuhörte, dann flüsterte sie mit leiser Stimme weiter

"Die echten Hexen haben dem Hochwohlgebohrenen verflucht. Grade als wir in dem Saal waren, kam eine von Ihnen reingerauscht, hat anklagend den Finger gehoben und ihn angeschrieen und dann spuckte Sie aus, sprach seltsame Worte und dem Freiherren wuchsen riesige Warzen aus dem Gesicht. Mit lautem Kreischen und höhnischen Gegacker eilte Sie dann zu einem Fenster und stürzte sich hinaus." Yani machte eine Pause lehnte sich zurück und zog eine feingeschwungene Augenbraue nach oben "Und wie war dein Stelldichein mit dem Zwerg" fragte sie und kicherte dann leise.

Mirio nickte verstehend und machte sich dann sogleich auf in die Küche.
Einige der anderen Gäste am Nachbartisch spähten neugierig zu den Frauen hinüber als dort etwas getuschelt wurde.

Gwynna entging nicht das die Leute von dem Nebentisch hinüber linsten, es machte ihr aber nichts aus. Sollten sie doch nur hören was echte Hexen so machen können wenn man sie sich zu Feinden machte. Es erstaunte sie dennoch was Yani ihr erzählte und somit schaute sie ihre Freundin mit großen Augen an und klappte erst nach einem Atemnzug ihren Mund wieder zu.

"Das ist nicht Dein ernst, Yani?!" sie drosselte ihre Stimme wieder ein wenig denn sie hatte doch lauter nachgefragt als beabsichtigt.
"Irgendwie geschieht es ihm ganz recht!" setzte sie leiser nach und stütze sich nachdenklich auf den Tisch mit einem Ellebogen.

"Aye, da hast du Recht Gwynna, man liegt so wie man sich bettet, nicht wahr? Ich denke damit wird wohl die Sache mit den Müllersleuten geklärt sein, oder nicht? Ich mein die hocken ja in einem Verlies irgendwo unter der Burg. Dann könnten wir doch eigentlich weiter ziehen." sagte Yani leise an Ihre Freundin gewandt, lehnte sich dann zurück und betrachtete Gwynnas nachdenkliches Gesicht.

"Wir hinken sowieso dem Zeitplan hinterher. Was ist denn nun an der Mühle gewesen, konnten du und der haarige Wicht was interessantes finden? Mystische Zeichen oder ähnliches?"

Gwynna schüttelte ihren Kopf leicht um die Gedanken zu verscheuchen die ihr so kamen.

"Ach ja, die Mühle! Rugosh und ich haben sie uns genaustens angeschaut." Sie hielt kurz inne und lächelte zum Zwerg rüber.
"Also, ich verbesser mich lieber, Rugosh hat sich die Mühle genaustens angeschaut, für mich sah sie been aus wie eine normale Mühle... aber anscheinend besitzt sie eine recht ausgefeilte Technik." sie lächelte Yani wieder an und schnaubte leicht "Aber Hexenwerk ist das noch lange nicht!"

Sie beugte sich zu Yani rüber und flüsterte... "Wenn Du ein langes und ausführliches Gespräch über Mühlentechniken führen möchtest frag Rugosh selber nach der Mühle." sie kicherte und setzte sich wieder auf. Dann sah sie etwas ernster drein und schüttelte langsam den Kopf zur Verneinung. "Ich denke nicht das wir die armen Müller im Kerker schmoren lassen sollten. Ich möchte sie schon auf freiem Fuß wissen bevor wir weiter reisen. Der Gerechtigkeit halber müsste der olle Edle Herr von Trackenborn sie reichlich für die ganze Schmach entschädigen!" Sie schlug voller inbrunst mit einer Faust auf den Tisch und erschrack selber ein wenig als es etwas schepperte. "Huch - entschuldigung. Aber Recht ist Recht... und ich habe recht! Wenn er sie nicht genügend entlastet und unterstützt dann werden sie hier kein Fuß mehr fassen können. Zeitplan hin oder her." Sie lächelte und zuckte mit den Schultern weil ihr irgendwie klar war das Yani hier weg wollte. Sie wusste nicht warum aber sie spürte das Yani sich hier nicht wohlfühlte.. schob es aber auf die eigenbrödlerischen Dorfbewohner ab.

"Wo bleibt denn das zutrinken? Ich habe so einen durst!" Sie machte einen langen Hals und blickte Richtung Küche.

Wieder geht die Tür auf und noch bevor man sieht wer eintritt hört man ein lautes Nießen.
"Tschuldigung, bei den Zwölfen, auch das noch. Hab mir wohl bei dem Dauerregen was eingefangen." merkt Laila an als sie den Raum betritt.
Sie schaut sich kurz um, nicht dem Wirt zu "Könnt ihr mir bitte einen warmen Tee bringen?" und geht auf die kleine Gruppe am Tisch zu.
"Man Yani, du hast es aber eilig, Sehtsucht nach Rugosch? Hast du den beiden schon alles erzählt?"
Sie zwinkert Yani zu und setzt sich zu den dreien.

"Komme schon! Komme schon!" sagte Mirio, als er gerade wieder aus der Küche hinaus kam, in den Händen drei Krüge balancierend.
Den Met stellte er von Gwynna ab und die beiden Becher mit Wein und Wasser vor Yani. "So, bittschön, die Damen!"
Er wollte sich gerade wieder niederlassen, als wieder eine Bestellung aufgegeben wurde. Augenrollend stand er mit dem selben Schwung, mit dem er sich hingesetzt hatte, wieder auf und ging nickend in richtung Küche. "Der Tee dauert einen Moment." sagte er dabei knapp, bevor er in der Küche verschwand.

Die Gespräche am Nachbartisch waren indessen völlig verstummt. Gespannt lauschten die vier Personen dem scheinbar interessantem Gespräch der Fremden.

Yani schaute kurz zu Rugosch hinüber und etwas erschrocken betrachtete sie das bärtige Gesicht. Er wollte doch wohl nicht anfangen über eine Mühle zu reden..oder..hat da sein Bart gezuckt? In diesem Moment ging die Tür auf und mit einem herzhaften Nieser kam Laila hineingestolpert. Mit einem etwas vorwurfsvollen und mitleidigen Blick schaute Yani sie an.
"Natürlich hab ich ihr davon erzählt...solch .." sie blickte sich kurz um und bemerkte die anderen Dorfbewohner, die mit ihren Ohren fast an ihrem Tisch saßen und räusperte sich, ihre Gesichtszüge wurden wieder in eine ernste Mimik gepresst. "grauenvolle Tat die dort dem Hochwohlgeborenen von Trackenborn passiert ist." vollendete sie den Satz. "Du siehst aber nicht gut aus Leila." Sie beugte sich vor und blickte die Falknerin eindringlich forschend an.

Lailas Blick folgt dem Yanis und ihre Stimme senkt sich wieder etwas:
"Mir gehts auch nicht wirklich gut. Am besten ich gehe gleich mal rüber zum Peraine-Tempel und frage ob da ein paar Kräuter helfen könnten. Schließlich wollen wir ja möglichst bald weiter! Und was das andere angeht, hast du gemerkt das unser neuster Bekannter Darian nicht mit uns die Burg verlassen hat? Bin mal gespannt was er so getrieben hat und ob wir Ihn demnächst auch im Burgverließ besuchen können."

Pah, vergiss mal den Peraine Tempel... Wirt? Macht der Dame mal ein großes Bier schön warm und bringt mir ein kaltes. Aber wehe ihr verwechselt das. Dann schat er zu den Bauern herüber und grummelt in ihre Richtung: Und? ihr? habt ihr nix besseres zu tun als uns zu belauschen? Da wartet doch bestimmt irgendwo ehrbare Arbeit auf euch.

Mirio streckt den Kopf aus der Küchentür und blinzelt verwirrt. "Wie? Doch keinen Tee?"
Dann seufzt er etwas matt und nickt verstehend. "Jawohl, kommt sofort!" sagt er müde und verschwindet wieder in der Küche.

Als die Bauern vom Zwerg angeflaumt werden, blicken sie entrüstet drein und murmeln empört einige unverständliche Dinge, wenden sich dann aber wieder ihrem Mahl oder Getränk zu.

"Doch, doch den Tee , das warme Bier lieber erst etwas später, danke!" ruft Laila dem Wirt zu, bevor er wieder in der Küche verschwindet.
An Rugosch gewandt: "Nicht jeder verträgt sowas am Mittag, wenn ich das jetzt trinken würde, bräuchte ich vor Morgen früh das Bett nicht mehr verlassen. Ich halt mich da lieber an die Gaben Peraines. Auf das Bier komm ich zusätzlich heute vorm Schlafengehen zuürck."

Rugosh fängt an sich seine Pfeife zu stopfen.

"Ihr Menschen habt doch keine ahnung von guter Medizin... Die Kräuter im bier währen bestimmt auch nicht verkehrt, zumindest kann es nicht Schaden denke ich."

Die Mundwinckel des Zwergen bewegen sich deutlich nach oben und er beginnt die Pfeife anzurauchen.

Gwynna begrüßte Laila ebenfalls mit ein freundlichen Lächeln als diese sich an den Tisch dazu setzte.
Sie wollte grade etwas auf die Aussagen erwiedern bei der es um Darian ging als Rugosh sich den anderen Gästen zuwadte.
Gwynna lachte schallend, es rutschte ihr einfach heraus undn ickte dann.

"Rugosh, danke..." Sie wischte sich eine Träne aus dem Auge die vor Lachen heraus kullern wollte. "... genau sowas lag mir auch auf den Lippen. Wir scheinen hier ja eine interessante Abwechselung zu sein, verdenken kann man es ihnen nicht."

Durstig nahm sie den BEcher Met u nd nahm einen großen Schluck um dann den Neuigkeiten zu lauschen die Laila so mitbrachte.

Yani lacht leise auf, als Rugosch die Kräuter im Bier erwähnt. Ja Hopfen und Gerste..was anderes brauchte es nicht um eine Erkältung auszukurieren. Als Sie hörte das Laila einige Kräuter gegen die Erkältung haben wollte, schoss ihr plötzlich eine Idee durch den Kopf. Leicht runzelte Sie die stirn beugte sich über ihren Becher und trank einen Schluck. Dann blickte Sie Laila wieder an

"Weißt du was Laila, bleib du schön hier im trockenen am Feuer. Ich hol dir nachher die Kräuter, ich wollte sowieso in den Wald um mir einige Kräuter zu holen. Ich frag den Priester ob er alles hat oder noch was braucht und bring es dann mit. Und das Bier würd ich nicht warm trinken, schmeckt so schon scheusslich genug." Sie kniff die Augen zusammen, fasste sich an den Hals und würgte um ihren Worten nachdruck zu verleihen "Wäääääärgh*

Ein wenig später bringt Mirio einen Krug kaltes Bier zum Zwerg, einen Becher mit dampfenden Tee stellt er vor Laila ab. "Ich hoffe das war soweit richtig..." etwas verunsichert blickt er zwischen Laila und dem Zwerg hin und her.

"Jaja das geht in Ordnung... mein Bruder hat mir schon immer gesagt: Mann soll die Langen nicht zu ihrem Glück zwingen, das hat eh keinen Sinn."

Rugosh stösst etwas rauch in Richtung Yani und grinst noch etwas breiter

"Du junges Fräulein hast keine Ahnug was gut ist"

Yani wedelt hustend den Rauch vor ihrem Gesicht weg.

"Und du Rugosch, weißt absolut nicht was sich gehört, was gut riecht und was gut schmeckt. Ich hab gehört die Zwerge bestehen nur aus Granit, keine Geschmacksnerven, keinen Geruchsinn und.....nur Kiesel im Kopf." Yani rutschte schnell lachend und feixend hinter Gwynna und grub ihr Gesicht kichernd in Gwynnas blondes Haar.