Die Fahrt beginnt

Ein steter Westwind treibt die Seespinne durch den Golf von Prem gut voran.
Tjorolf hat Kurs Westsüdwest eingeschlagen, direkt auf die Premer Halbinsel zu.

Trotz des guten Wetters wird dennoch niemanden an Bord langweilig. Ragnar lässt die einzelnen Wachen verschiedene Manöver vollziehen, damit sich die Mannschaft gut aufeinander abstimmen kann.

Zur Abenddämmerung hin, ertönt von Deck her der Ruf "Land in Sicht!"
Von der Reling aus, kann man die Küste der Premer Halbinsel erkennen.

Als die Worte "Land in Sicht" über das Deck hallen merkte Helena auf. Neugierig trat sie an Deck und schaute Richtung der Premer Halbinsel.
Nun würden sie sicher auf den Rest der Flotte treffen. Dann konnte es ja losgehen...

Tjalva blickte von ihrer Arbeit auf als sie "Land in sicht" vernahm. Sie hatte sich ihren Mantel zur Brust genommen und war ihn ein wenig am flicken, denn er hatte immer noch einen kaputten Saum. Notdürftig richtete sie das lose Stück und packte alles wieder in ihre Truhe.

Mit vorfreudiger nervösität im Magen, stieg sie an Deck und blickte in die Richtung in die fast alle an Deck zu schauen schienen. Sie entdeckte Helena dabei und gesellte sich zu ihr.

"Hey, es scheint wohl bald Abwechslung zu geben." sagte sie zu Helena und hielt eine Hand über ihre Augen um besser in die Ferne blicken zu können.

Helena nickte Taljva zu als sie bei ihr stand und erwiederte: "Ich kanns auch kaum noch erwarten. Wird zeit das wir Swafnir mal wieder alle Ehre machen können."
Auch sie schaute neugierig in die Ferne. Nach kurzer Zeit fragt sie Tjalva: "Hast du eigentlich schonmal gegen Horasier gekämpft?"

Tjalva nahm die Hand von den Augen und schaute Helena an.
"Nein, habe ich nicht." sie hielt inne und zuckte mit den Schultern.
"Ich habe eigentlich noch nie gegen ernsthafte Feinde gekämpft. Hast Du denn schon einmal gegen Horasier gekämpft?"
Sie blickte fragend in Helenas Richtung.

"Ja wohl, in Swafnirs Namen habe ich während des Sturms auf Thorwal gegen die elenden Horasier gestanden," stolz kamen die Worte über Helenas Lippen. Danach jedoch brach ihr Entusiasmus wieder ab, ihre Stimme wurde leiser, klang belegt: "Viele sind damals gestorben, in den Flammen. Manche davon geliebte Menschen. Ich konnte von Glück reden das ich mit lebendigem Leibe nur mit dem Verlust meines einen Auges davon gekommen bin. Swafnir stand mir bei." Bei diesen Worten traten leichte Tränen an den Rand von Helenas freiem Auge und ihre linke Hand glitt unwirklichlich an ihr Amulett, welches sie um den Hals trug. "Hätten Sie ehrlich mit der Axt in der Hand gekämpf wär ihnen niemals gelungen den Hafen einzunehmen. Nun werden wir uns rächen. Dafür werden sie bluten und bezahlen." Nun wanderte ihre rechte Hand an den Griff ihrer Skraja und ihre Stimme wurde fester.
An die Seeleute gewandt rief sie: "Wir werden uns rächen, Männer! Bei Swafnir, der Kampf ist nicht mehr fern."

Tjalva legte eine Hand tröstend auf Helenas Schulter als sie merkte wie schwer Helenas Herz wurde. Sie hatte bis jetzt nichts Vergleichbares durchmachen müssen. Als Helena wieder klarer blickte und ihr Wort an die Mennschaft richtet zog Tjalva ihre Hand schnell zurück. Angesteckt von Helenas Eifer stimmte sie in die Rufe der Männer und Frauen mit ein.

"Bei Swafniiiir"

//OOC paris, ich hoffe es ist ok ... das ich das so geschrieben habe... ich denke mal das einige auf helenas ausruf reagieren... oder? wenn nicht schreibe ich das um.//

Nach einigen Stunden erreichte das Schiff die Küste. Bedächtig schob sich die Seespinne an einer Landzunge vorbei.
"Hinter dieser Klippe warten zwei weitere Schiffe auf uns. Als Flotte werden wir dann auf Kriegsfahrt gehen." hört ihr Votan neben euch sagen, welcher mit dieser knappen Erklärung einige fragende und unruhige Gemüter zu beruhigen versucht.
Gespannt starren Männer und Frauen in die Dunkelheit, als sich der erste Umriss aus der Dunkelheit schälte.
Es war ein großes Schiff - größer als die Seespinne - und definitiv kein Drache!
"Eine Schivone!" hauchte einer der Thorwaler erschrocken.

"Das kann nicht sein, ein Hinterhalt!" kam über Helenas Lippen. Ungläubig starrte sie auf das gegenüberliegende Schiff. War es möglich? Waren sie wirklich verraten worden? Ärgerlich wartete Sie auf den Befehl "Schiff klar zum Kampf".

Auch andere Männer und Frauen blickten erschrocken drein. So manche Hand zuckte zur Waffe, oder hatte diese bereits fest umschlossen und zum Kampfe bereit.
Die Befehlshaber blickten jedoch gelassen drein, und machten keine Anstallten die Mannschaft in Kampfbereitschaft zu versetzen.
Jeden Moment könnten die feindlichen Geschütze ihre tödliche Wirkung entfachen, doch nichts geschah.
Die gespannte Stille wurde allein von den rhytmischen Wellenschlägen am Rumpf unterbrochen.
"Bei Swafnir! Das ist eins von unseren Schiffen!" raunte eine Stimme.
"Ein Winddrache!" fügte eine andere staunend hinzu.
Zahlreiche Jubelrufe ertönten, als man dann das neueste Meisterwerk aus Trondes Werften erkannte. An der Reling des großen Schiffes erschien nun auch die Mannschaft und begrüßte die Besatzung der Seespinne mit den üblichen thorwalschen 'Höflichkeiten'.
"Ein Prachtstück die Sturmgleiter. Leider der einzige Winddrache, der den horasischen Brandangriff überstanden hatte." erklärte Votan beiläufig, während er mit vor der Brust gekreuzten Armen dastand und zufrieden zur Reling der Sturmgleiter hinauf blickte.

"Na dann ist es ja das perfekte Schiff um unsere Rache durchzuführen. Sie werden sehen, dass man uns nicht so einfach unterkriegen kann." erwiederte Helena auf Votans Erklärung.
Danach fiel sie in die Jubelrufe der Besatzung mit ein. "Bei Swafnir, das wohl!" Gebannt fuhren Ihre Augen über den Winddrachen. Wirklich ein großes Meisterwerk. Bald würden sie wieder in hoher Zahl auf den Meeren fahren. Solch schöne Schiffe mussten gebaut werden. Wie sehr wünschte sie sich beim nächsten Stapellauf eines dieser Prachtstücke dabei zu sein und den Bootssegen das erste mal zu sprechen. Eine wahre Ehre.

Als der Winddrache für Tjalvas in SIcht kam bestaunte sie ihn mit offener Neugierde und ein breites Lächeln shclich sich auf ihr Gesicht. Mit einem Funkeln in den Augen blickte sie zu Helena und den Anderen und stimmte dann in die Rufe mit ein.

Hinter der Sturmgleiter trieb ein weiteres Drachenschiff im Wasser. Dass es sich dabei um die Rauschgurke der Trunkenbold-Otta handelte, war sehr bald auf bekannt geworden.
Nachdem die erste Begrüßungen der Mannschaften überwunden waren, vertäute man die Seespinne und die Sturmgleiter längsseits miteinander, damit die Befehlshaber sich an Deck der Karacke treffen konnten. Eine kräftige Frau sprang vom Winddrachen auf euer Deck. Eine stolze anmutige Thorwalerin, und ein jeder weiß sofort wer vor euch steht, auch wenn man die Frau nie zuvor gesehen hat. ((nähere Beschreibung gibt es hier ))
"Ich grüße dich, Ragnar Toreson, dich und deine Mannschafft." sagte Jurga Trondesdottir freundlich nickend und hielt ihre Arm Ragnar zum Gruß entgegen.
Dieser ergriff die dargebotene Hand erfreut und nickte ebenfalls grüßend. "Swafnir mit dir, Jurga! Es freut mich, dich an Bord der Seespinne begrüßen zu dürfen!"

Dann schweifte ihr Blick an der gesamten Besatzung entlang, welche sich teils staunend, teils von frischen Mut ergriffen um die Tochter des Hetmannes der Hetleute und Kapitän Ragnar getummelt hatte.

"Fähige Männer und Frauen hast du mitgebracht, Ragnar! Ich danke dir dafür!" Jurga klopfte dem Kapitän auf die Schulter, bevor sie sich der Mannschaft der Seespinne zuwendete.
"Swafnir zum Gruße, Landsleute!" schallten ihre Worte über das Deck. "Einige werden mich noch nicht kennen, wenn auch von mir gehört haben. Ich bin Jurga Trondesdottir, die Tochter des Hetmannes der Hetleute." sie ließ ihren kühlen Blick über die Gesichter der Mannschaft schweifen und ließ einige Augenblicke die Wirkung ihrer Herkunft einsickern.
"Auch wenn die meißten von euch aus Skjolden sind, und nicht das Grauen von Thorwal-Stadt miterlebt haben, verbindet uns etwas. Thorwal-Stadt war erst der Anfang. Wie vor Tausenden von Jahren, als unsere Vorfahren aus Hjaldingard vor den Invasoren flüchtete, um über dem Meer der sieben Winde eine Heimat zu finden, so stehen wir wieder vor der gleichen Bedrohung!"
Langsam schritt sie die Reihe der Mannschaft auf und ab, während sie ihre flammende Rede hielt. Ehrfürchtig schwiegen die Thorwaler auf dem Deck, doch ihr lodernder Blick und ihre entschlossen zustimmend nickenden Gesichter verrieten, dass sie Jurgas Zorn teilten.
"Die Güldenländer sind uns nämlich gefolgt, und wieder einmal versuchen sie unser Volk zu vernichten. Dieser gemeinsame Feind, macht uns...egal ob Skjoldaner, Thorwaler oder Olporter..." sie deutete dabei auf die zwei offensichtlichen Magier in der Mannschaft. "...egal aus welchem Landstrich oder welcher Sippe ihr abstammt...wir sind jetzt Brüder und Schwestern. Der gemeinsame Feind vereint uns alle zusammen zu einer kräftigen stählernen Faust...die unser Feind sehr bald zu spüren bekommen wird. Swafnir zu Ehren werden wir diese bepuderten Hunde wieder dahin prügeln, woher sie gekommen sind, und sie werden den Tag verfluchen, an dem sie Fuß auf aventurischen Boden gesetzt haben."
Nun hielt es die Mannschaft nicht mehr zurück. Voller zorniger Vorfreude brüllten die meißten auf, streckten ihre Fäuste gen Himmel und ein vielstimmiges "Das wohl! Swafnir zu Ehren!" hallte über die ruhige See.
Jurga hatte ihre Rede zwar laut und energisch vorgetragen, dennoch bewahrte sie ihre stoische Ruhe die ganze Zeit über bei. Geduldig wartete sie bis die Jubelschreie wieder abgeebnet waren, dann sagte sie mit einem kühlen Lächeln. "Meine Brüder und Schwestern...die Stunde der Rache ist gekommen!"