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 In den dunklen Stunden der Nacht

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Yani Rabenhaar

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In den dunklen Stunden der Nacht Empty
BeitragThema: In den dunklen Stunden der Nacht   In den dunklen Stunden der Nacht EmptyDi Jan 12, 2010 11:51 pm

Starr blickte Sie in die Dunkelheit. Kein Licht erhellte das Firmament, der Mond wurde neugeboren und tiefste Schwärze umhüllte die Welt ebenso wie Ihre Seele.
Sie spürte den warmen Körper von Thalio neben sich. Hungrig hatte sie sich in seine Arme geworfen, sich dem charismatischen Halbelfen hingegeben, doch die Erfüllung, die sie sich erhofft hatte war ausgeblieben. Der Hunger in Ihrem Herzen wütete nun noch schlimmer als je zuvor. Zwanghaft versuchte Sie nicht an Gauri und Gwynna zu denken und wie von selbst stellten sich die furchtbaren Bilder in der Dunkelheit dar, tanzten wie bunte, lebendige Visionen vor ihren Augen. Zwei schöne, stolze und kräftige Körper die sich im Licht einer Kerze Rahjas Freuden hingaben. Tausend Nadeln stachen scharf und spitz in ihr wundes Herz. Ihr Magen krampfte sich zusammen und verknotete sich, schnürrte Ihr die Kehle zu aus der ein schwaches Stöhnen entwich. Heiße Tränen brannten in Ihren Augen und liefen die Wangen hinunter.

Sie spürte Jacks kleine Pfoten in Ihrem Haar und hörte sein leises beruhigendes Gurren. Auch er litt unter Ihrer Pein, wollte Sie trösten wie er es immer tat.

Lautlos erhob sich Yani, nahm Jack auf den Arm und ging vorsichtig an das Fenster. Sie hörte wie Thalio sich seufzend im Bett umdrehte. Sie schloss Jack in ihre Arme, drückte ihm einen Kuss auf das Köpfchen und setzte Ihn auf ihre Schulter. Jacks Krallen bohrten sich schmerzhaft in ihre nackte Haut. Sie öffnete die Fensterläden und ließ den Wind herein, der die schwarzen Locken um ihr Gesicht tanzen ließ und mit dem Wind kam die liebliche Stimme. Eine Stimme, die von Triumph, Genugtuung und der Freiheit ihres Herzens sprach. Die Bilder kamen zurück, erst die Bilder von Gauri und Gwynna vereint in Rahjas Freuden, dann Gauris sonst so herzerfrischendes Grinsen das nun grausam und herablassend wirkte. "Hattest du geglaubt ein Adliger gibt sich mit einer Magd zufrieden. Was bist du schon, eine Gauklerin, eine Zahori, reisendes Volk. Eine Hure, ein Spielzeug..das bist du." Gwynna stand neben ihm, ihren Arm lässig und besitzend um seine Hüfte gelegt, ein hochmütiges Lächeln auf Ihren Lippen.

Nun eine andere Bildfolge: Gwynna die von einer schlimmen Krankheit darniederlag, Pusteln und Beulen verunstalteten Ihren Körper, ihr Gesicht eingefallen und fahl mit schmerzverzerrten Zügen. Die schimmernden Augen stumpf und tot.
Dann Gauri, flehend und wimmernd lag er in seinem eigenen Blut. Arme und Beine in kalte Ketten gelegt, das Herz sichtbar pochend und kämpfend in der geöffneten Brust.

Yani presste stöhnend Ihre Hande gegen die Schläfen, Jack quitschte schmerzerfüllt auf und vergrub sein Köpfchen in Yanis Halsbeuge. Was hatte sie nur getan um dies zu verdienen. Rahja spielte ein grausames Spiel mit ihr. Alles begann mit einer harmlosen Liebesnacht unter einem Apfelbaum, doch dann ließ Rahja ihr Herz wie eine Rose für den Krieger erblühen. Zwei Jahre lang hatte sie auf ihn gewartet. Als sie für kurze Zeit im Bornland bei einer Schwester weilte, war sie sogar bis zu den Ländereien der Scherpinskoje gereist. Unter dem Vollmond hatte sie das Herrenhaus betrachtet und sich allerlei Mädchenträumen hingegeben. Doch sie war nicht hingegangen, hatte nicht an der Tür geklopft und nach ihm gefragt. Ängste und Befürchtungen hatten sie zaudern lassen..zu Recht wie sie nun wusste. Wieder quälte sie Schmerz und Pein, so dass sie sich schluchzend am Fensterrahmen abstützen musste.

"Der Schmerz kann enden, schöne Schwester," schien der Wind ihr ins Ohr zu raunen. "Folge der Rache, befeie dich von den beiden, befreie dein Herz von diesem schändlichen Paar. Ich kann dir dabei helfen. Erinnerst du dich noch an die Macht die dich durchströmt hat als du dem Reichsverräter deine Rache vor die Füße gespieen hast. Dieses köstliche Gefühl der Befreiung, warst du danach nicht lebendiger als je zuvor?" Jack zitterte und wimmerte, krallte sich fester an Yani fest. Die Eindrücke an diesem Moment wirbelten heiß in Yani umher und ließen sie schwanken, zögern..

"Yani?" Die verschlafene Stimme riss Yani aus ihren Gedanken. Der Himmel wurde langsam heller, wie lange stand sie schon hier nackt am Fenster? Sie fror blickte zu Thalio hinüber der einladend die Decke anhob.
"Ich...ich wollte nur etwas frische Luft reinlassen." sagte sie und schlüpfte zurück unter die warmen Decken.
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