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 Gwynnas Abschied

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Gwynna

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BeitragThema: Gwynnas Abschied   Gwynnas Abschied EmptyDo Sep 13, 2012 7:48 pm

Gwynna legte sich nach einem langen Tag auf ihr Bett. Auf dem Rücken liegend, mit einem Arm hinter dem Kopf und einem auf dem Bauch, starrte sie noch eine lange Weile an die hohe Zimmerdecke. Sie war den ganzen Tag innerlich schon sehr unruhig gewesen. Die Burg erinnerte sie an ihre Heimat. Grobe, hohe Mauern aus dunkelgrauen Steinen, der Geruch der Pferdeställe, das geschäftige Treiben der Handwerker. Sie erwischte sich dabei wie sie Heimweh hatte, nach geregeltem und diszipliniertem Leben, nach regelmäßigem harten Training und tiefen Gebeten.

Über die ganzen Gedanken hinweg fielen ihr die Augen zu und sie sank in einen Schlaf der voller unruhiger Träume war.

Sie sah die Gesichter ihrer einstigen Gefährten vor sich. Thalio war das blasseste aller Gesichter, zu lange hatte sie den stillen Magier nicht gesehen. Dann erschien ihr Darian, wie er sich tapfer im Kampf gegen ihre Wiedersacher bewährte, auch er verblasste. Rugosh und Dagrima saßen mit ihr an einem Tisch in einer Taverne, prosteten ihr fröhlich zu und verblassten dann ebenfalls. Sie blickte Gauri in die Augen, sie standen sich im Training gegenüber und verbesserten ihre Kampftechniken. Er war ihr ein Bruder geworden, ein Kampfgefährte auf den immer Verlass war. Yani schwang fröhlich ihre dunklen Locken in einer Drehung und strahlte sie an, sie umarmte ihre Gefährtin und hielt sie fest, sie fühlte sich niemand so nahe, wie ihrer kleinen Sonne aus Punin. Thalio lächelte sie verschmitzt an und kam ihr näher, näher als sonst irgendein Mann es je gewesen war. Sie lächelte ihn herzlich an. Ada erschien ihr nicht lange, die starke Frau verblasste ebenso schnell wie ihre ehemaligen Weggefährten. . . . Die Amazone galoppierte mit Oskar über grüne, weite Wiesen, vorbei an goldgelben Weizenfeldern. In der Ferne erhob sich eine stattliche Burg… immer mehr Amazonen kreuzten ihren Weg. Sie kam an der Burg an… zügelte Oskar und lenkte ihn durch das Tor der Burg… ihrer Burg… wo sie zuletzt gelebt hatte… Hannah kam ihr aufgeregt entgegen ….

Gwynna erwachte mitten in der Nacht. Sie blickte sich um, es war noch stockfinster draußen. Sie sah noch immer Hannahs Gesicht vor Augen, als ob sie hier im Raum stehen würde. Sie wischte sich über die Augen und drehte sich auf die Seite. Sie fasste einen Entschluss. Im Morgengrauen würde sie aufbrechen und sich von ihren Gefährten verabschieden. Sie musste zurück zu den Amazonen. Warum konnte sie gar nicht genau sagen.
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